Projekte

Projekt Auswahl 2017

> Filmproduktion an der Grundschule an der Beethovenstraße

> „Auf dem Weg nach Deutschland“

> „Mein Stück vom Kuchen“ - Sind wir arm? Sind wir reich?

> Floßbau an der Weser



Filmproduktion an der Grundschule an der Beethovenstraße

Im Rahmen des Ferienprogramms (25.07. - 28.07.2017) haben die Sozialpädagoginnen Frau Müller und Frau Brinkmann der Delmenhorster-Jugendhilfe-Stiftung acht Kinder aus dem zweiten und dritten Jahrgang eingeladen, um einen Film über die Grundschule an der Beethovenstraße zu drehen. In dem Film geht es rund um die „GSB“, wie die Grundschule an der Beethovenstraße auch genannt wird. In dem Logo der Schule sind die Schlagwörter „gesund“, „sozial“ und „beweglich“ zu sehen, welche im Film kreativ dargestellt und erklärt werden. Hierbei werden die sozialen Strukturen der Schule hervorgehoben, die durch die Delmenhorster-Jugendhilfe-Stiftung einen besonderen Stellenwert an der Schule haben. Die Kinder haben verschiedene Filmtechniken und Stilmittel angewendet, wie etwa das Erklärvideo oder eine Freeze-Szene.

Die Sozialpädagoginnen erhielten Unterstützung des Medienpädagogen Patrick Jäkel der multimediamobile, welcher von der Niedersächsischen Landesmedienanstalt gestellt wurde. Der Medienpädagoge begleitete das Projekt kostenfrei die Woche über und unterstützte bei der Nachbearbeitung des Filmes.



„Auf dem Weg nach Deutschland“

Idee:

Delmenhorst ist eine Stadt, die durch Zuwanderung gekennzeichnet ist. Bereits seit 2013 setzt sich die Sozialarbeit an Schulen mit dem großen Zustrom an Flüchtlingsfamilien, insbesondere in dem Stadtteil Düsternort, auseinander. Das Team der Sozialarbeit an Schulen der Delmenhorster-Jugendhilfe-Stiftung nahm sich zahlreicher Fragen in Bezug auf die Flüchtlingsarbeit an, dies geschah und geschieht in erster Linie im Rahmen des Schulalltages, aber auch darüber hinaus in themenbezogenen Delmenhorster Netzwerken. Hervorzuheben ist, dass die Schulen in Delmenhorst in den vergangenen Jahren noch deutlich mehr zu einem Ort der Vielfalt und Begegnung geworden sind und demzufolge nicht mehr nur als ein Lern- sondern auch als ein Lebensort verstanden werden müssen, insbesondere für unsere geflüchteten Kinder und Jugendlichen. Der Bedarf an biografischer Arbeit im Schulalltag ist größer denn je und umso wichtiger ist es, allen Kindern einen Raum zu bieten, in dem ihr Erlebtes in einem geschützten Rahmen Gehör finden kann.

Umsetzung & Ziele:

Anfang des Jahres 2017 haben Lea Heitmann und Sabine Wolff ein niedrigschwelliges und vor allem alltagsnahes Konzept für GrundschülerInnen der 3. und 4. Klassen sowie für die Sprachlernklassen entwickelt. In einer Projekteinheit von 120 Minuten soll es Ziel sein, sich mit den kulturellen Unterschieden im eigenen Klassenraum, in der Schule aber auch im gesamten Sozialraum auseinander zusetzen, Ängste und Vorurteile bei den Kindern und Eltern abzubauen, sowie die Möglichkeit zu geben, eigene Erlebnisse aus dem eigenen Herkunftsland sowie Biografieausschnitte zu schildern. Die SchülerInnen sollen kulturelle Vielfalt als eine Ressource und nicht als Bedrohung verstehen, lernen und erleben. Durch die detaillierten Schilderungen einzelner freiwilliger Expertenkinder werden verschiedene Lebenswelten aufgezeigt. Die Kinder gehen in eine intensive empathische Auseinandersetzung mit dem Gegenüber und fühlen sich in bisher Unbekanntes ein. Andere erfahren hingegen, dass sie Teile und Erfahrungen ihrer Geschichte möglicherweise mit einem anderen Kind aus ihrer Klasse teilen. Durch die Aufstellung auf den Filzländern und -kontinenten im Klassenraum werden nicht nur Entfernungen deutlich, sondern auch Gemeinsamkeiten in Bezug auf das Herkunftsland. Die Kinder des sicheren Herkunftsstaates Deutschland sollen verstehen lernen, warum Kinder aus ihrer Schulklasse und deren Familien einen oftmals gefährlichen und beschwerlichen Weg nach Deutschland zurücklegen. Dafür werden die Gründe einer Flucht zusammenfassend herausgearbeitet. Anhand des Spiels „Neuankömmlinge“ wird der Fokus projektabschließend noch einmal auf den Schulalltag gelenkt und auf die Frage, wie sich ein Kind, welches der deutschen Sprache nicht mächtig ist und neu in einem Klassenverband ankommt, fühlen mag. Darüber hinaus werden zusammen mit den Kindern praktische Handlungsmöglichkeiten diskutiert, wie man ein Kind ohne Deutschkenntnisse an seiner Schule und in seiner Klasse willkommen heißen kann.



„Mein Stück vom Kuchen“ - Sind wir arm? Sind wir reich?

In Delmenhorst leben mehr als 30 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Familien mit Hartz IV Bezug. Um das Thema Armut, insbesondere der Kinderarmut, in die öffentliche Diskussion zu bringen, haben sich Organisatorinnen der Stadt Delmenhorst, terre des hommes und der Delmenhorster-Jugendhilfe-Stiftung zusammengeschlossen und unter dem Namen AkimA – Aktionsbündnis im Austausch, eine umfassende Veranstaltungsreihe von März bis Juni 2017 angeboten.

Es gab Ausstellungen zum Thema, eine Leseecke in der Stadtbücherei, Filme, eine Fachkonferenz, Improvisationstheater und Märchen, eine Aktionswoche in zwei weiterführenden Schulen und einen Schreibwettbewerb für Kinder und Jugendliche. Zudem wurde das Theaterstück „Alle Satt“ aufgeführt, das sich mit den Themen Gerechtigkeit, globale Zusammenhänge, Empathie gegenüber Fremden und mit der Frage beschäftigt hat, inwiefern sich der eigene Wohlstand auch auf Armut und Ausbeutung anderer Menschen auswirken kann. Zur Theateraufführung waren sechs Schulklassen der weiterführender Schulen aus Delmenhorst eingeladen. Durch die Kooperation mit Schulen und Jugendhäusern haben sich 57 Kinder und Jugendliche am Schreibwettbewerb „Was macht Dich arm? - Was macht Dich reich?“ beteiligen können. In den meisten Beiträgen haben die Kinder und Jugendlichen ihren Reichtum beschrieben, der weniger finanzielle Aspekte hatte, sondern viel mehr empfunden wurde, weil sie Freunde oder ein schönes Zuhause haben.

Ziel der Veranstaltungsreihe war es, verschiedene Aspekte von Armut zu fokussieren und in eine öffentliche gesellschaftliche Diskussion zu bringen, die eine Verantwortungsgesellschaft auch auf politischer Ebene schafft. Darüber hinaus sollte aber auch darüber informiert werden, welche Hilfestrukturen und Angebote es bereits in Delmenhorst gibt, wie z.B. das Bildungs- und Teilhabepaket oder den Kindermittagstisch.

Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe haben die Organisatorinnen zu einer öffentlichen und kostenlosen Kaffeetafel eingeladen. Die Kuchen wurden von ansässigen Bäckereien und Privatpersonen gespendet. Die Veranstaltung konnte symbolisch ausdrücken, dass alle gemeinsam ein Stück vom Kuchen genießen können.

Alle Veranstaltungen waren gut besucht, Schirmherr war Oberbürgermeister A.Jahnz.

> http://www.weser-kurier.de/region/delmenhorster-kurier_artikel,-das-letzte-stueck-vom-kuchen-_arid,1619358.html

> https://www.noz.de/lokales-dk/delmenhorst/artikel/914228/kaffeetafel-auf-dem-delmenhorster-rathausplatz?utm_source=Email&utm_medium=Link&utm_campaign=Artikel_teilen

> https://www.noz.de/lokales-dk/delmenhorst/artikel/915081/kaffeetafel-am-rathaus-delmenhorst-weist-auf-armut-hin?utm_source=Email&utm_medium=Link&utm_campaign=Artikel_teilen

> https://www.noz.de/lokales-dk/delmenhorst/artikel/916843/delmenhorst-jeder-erhaelt-ein-stueck-kuchen?utm_source=Email&utm_medium=Link&utm_campaign=Artikel_teilen

> https://www.noz.de/lokales-dk/delmenhorst/artikel/855459/delmenhorst-will-zeichen-gegen-armut-setzen?utm_source=Email&utm_medium=Link&utm_campaign=Artikel_teilen



Floßbau an der Weser

Am 26.06.2017 machten sich sieben Jungen auf den Weg nach Elsfleth, um dort gemeinsam mit drei Pädagogen die Kunst des Floßbaus zu üben. Für dieses Unterfangen standen zwei volle Tage zur Verfügung. Am ersten Tag wurde das bereitgestellte Material begutachtet und schnell ging es in Kleingruppen an den Bau von insgesamt 3 Flößen. Aus stabilen Kanalrohren wurden unterschiedliche Bauweisen konstruiert. Die Flöße konnten schon am selben Tag im Yachthafen ausprobiert werden. Für die Jungen war es ein großes Abenteuer zu entdecken, ob ihr Floß schwimmfähig ist. Nach einem tollen Tag auf und im Wasser ging es zurück in die Unterkunft. Am Abend wurde bei Pizza am Lagerfeuer noch lange über die beste Floßbaumethode gefachsimpelt.

Nach dem Frühstück am nächsten Tag ging es erneut mit den Flößen ins Wasser. Zudem konnte Zeit mit „Spiel und Spaß“ am Weserstrand verbracht werden.

Gegen Mittag wurde der Heimweg zurück nach Delmenhorst angetreten. Alle Jungen waren begeistert und wünschen sich eine Wiederholung des erlebnispädagogischen Angebots im nächsten Jahr.

Die Idee zum Floßbau Workshop wurde im Jungenarbeitkreis „JAG“ entwickelt und ausgearbeitet. Die Sozialarbeiter der HS West und der Mosaikschule, sowie der Sozialarbeiter des Jugendhauses Horizont waren für die Durchführung des Projektes in Elsfleth verantwortlich. Die Finanzierung des Projekts erfolgte durch das Bundesprogramm „Jugend stärken im Quartier“.